regen:tropfen reviewed by Der Impuls
Im Intro sind zu Anfangs nur Schritte zu hören. Was mag da kommen, fragt sich der Hörer. Und dann, ganz leise, erklingen tröpfchenweise Töne bis alles Verstummt. Erst jetzt fängt Regen:Tropfen an. Neun schöne Lieder, die am Klavier von Nils Frahm entstanden. Dahinter steckt Maike Zazie Matern , die sich als Künstlerin den langen Namen Zazie von einem anderen Stern gab.
Ihre Einflüsse sind leicht rauszuhören. Viele Stilmittel isländischer Interpreten wie Amiina oder Ólafur Arnalds sind vorhanden. Und doch geht Matern ihren eigenen Weg. Sie lässt Tonspuren in die Musik einfließen, die rissige Filmbilder vor dem geistigen Auge projizieren.
Ihr Debüt ist wie gemacht für die Abendstunden. Erst dann, wenn es dunkel ist, entfalten sich die Songs. Ihr Gesang ist zurückhalten, flüsternd und zart. Die Texte sind eine Mischung aus Deutsch und Schwedisch. Das ganze Album ist sehr verspielt, melancholisch künstlerisch – so wie Träume sein sollen.
Matern sagt selbst: “Jeder Klang, jedes Geräusch, selbst die Stille… All das, was meine Ohren aufnehmen können, hat eine Melodie.” Kein Wunder, dass im Hintergrund oft Regentropfen, Vögel oder jemand atmen zu hören ist. Manchmal ist unsere Umwelt mehr Melodie als wir es uns vorstellen.
Regen:Tropfen erschien am 5. Oktober 2010 über Drifting Falling.